Gehandwerkt und verregnet

Genau. Es regnet. Mal wieder. Was grundsätzlich gut ist. Wenn im Garten nichts ansteht, habe ich kein schlechtes Gewissen, mich an den Computer zu setzen. Mitte Juni. Nach zwei schwülen Sommerhitzetagen zeigt das Thermometer nachwinterliche Temperaturen unter 15 Grad. Jedes weitere Wort ist überflüssig.

Regenbogen Katze

Eins und eins ergibt viele

Normalerweise stricke oder häkle ich um diese Jahreszeit nicht mehr. Viel zu heiß. Viel zu schwitzig. Aber da gibt es zwei Frauen in meinem Leben, die selbst färben, Ann und Sandra. Hier in Kärnten. Ihre Stricktreffen vor dem Lockdown waren die reine Inspiration. Ich wünsche uns allen, dass wir diesen Freitag genau daran wieder anschließen. Abgesehen davon, dass sie handwerklich an ähnlichen Dingen interessiert sind wie ich, haben sie meine latente Begeisterung fürs Stricken erweckt. Von wegen weibliches Handwerk. Ich darf in meinem Leben weiter unüberprüfte Vorurteile aufräumen, die sich in versteckten Schubladen ins Dunkle ducken. Stricken und Häkeln begeistert Frauen und Männer. Die Online-Community ist riesig und die gefertigten Stücke haben eine unglaubliche Qualität. Wir wissen aus der kinesiologischen Forschung, dass es dem Menschen sehr dient, beide Hirnhälften zu aktivieren. Wenn ich mit der linken und mit der rechten Hand strickend auf glorreiche Ideen komme, so hat das hirntechnische Hintergründe. Bei mir zeigt sich die Wirkung, dass meine räumliche Vorstellung erwacht. „Du bist ein Mädchen, Mädchen können nicht räumlich denken!“ Ha! Sobald ich mit beiden Händen arbeite, kann ich mir genau ausmalen, wie ich meine Strick-, Häkel- oder Nähschritte anlegen muss, um zu einem passablen Ergebnis zu kommen. Kaum flitzen die Nadeln durch die Reihen, „sehe“ ich die nächsten Schritte. Lässig, oder?

Regenbogen Raupe

Die Katze vom Regenbogen

Meine bunte Regenbogen-Katze hat es nicht (mehr) in den Shop geschafft. Sie wurde im halbfertigen Zustand reserviert und wohnt mittlerweile in Graz. Ich widme ihr hier ein paar Zeilen der Nachbetrachtung. Angefangen hat ihre Entstehung mit dem #regenbogenkal2020 einer begnadeten Wiener Strickerin. Durchaus auch gesellschaftspolitisch motiviert tummeln sich auf ihrer Plattform Frauen und Männer, die tolle Strick- und Häkelprojekte umsetzen. Eine wie ich, die grad mal mit Ach und Krach einfachste Strickleistungen hinlegt, die staunt, was mit Stricknadeln und sehr oft selbst gefärbten Fäden alles machbar ist. Socken stricken, Pullover stricken – kann sein, dass ich das im Winter angehe. Mich reizt es derzeit, mich figural auszutoben. Einfach aus dem Bauch heraus jenen Wesen Leben einzuhauchen, die auftauchen. Da sind archaische Figuren dabei. Aber auch solche, die aussehen wie Puppen. Oder eben Fantasiewesen. Alles sehr spannend und unabsehbar. Derzeit schlüpft eine bunte Drachin von meinen Nadeln. All das Vorzeichnen hat wenig genutzt. Sie wird ganz anders als erwartet. Lass dich überraschen.

Regenbogen Katze

Gequiltet und inspiriert

Mir tut es für alle an Textilem interessierte Handwerker*innen leid, die am Montag die textile artist Heike Schäfer im Villacher Revilla verpassten. Patchwork und quilten ist so viel mehr als ich dachte. Wir haben sie dreieinhalb Stunden mit unseren Fragen gelöchert. Voller Eindrücke dieses textilen Handwerks probiere ich bis zu ihrem hoffentlich stattfindenden Quiltkurs im Herbst, was mit einer Haushaltsnähmaschine und mit Handarbeit umsetzbar ist. Mittlerweile habe ich mit Hilfe einer Top Näherin herausgefunden, wie ich meine Maschine für diese Arbeit adaptieren kann.

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