Am Mittwoch Nachmittag war wieder Zwergeln dran in der Nachmittagsgruppe der Sechsjährigen in Klagenfurt. Vor lauter Moos und Steinen und Tschurtschen und Sackerln herumschleppen vergaß ich endlich wieder etwas Wichtiges – meine heißgeliebte Klebepistole. Was echte Frauen sind, die wissen sich zu helfen. Betreuerin Elisabeth borgte mir ihr Werkzeug, die Rahmen gingen in die Endfertigung. Und dieses Mal war – nach dem Schreck über meine Vergesslichkeit – wieder alles ganz leicht und lustig und entspannt. Und ich muss echt sagen – diese Zwergenrahmen, die sind sehr persönlich geworden. Finstere Bergwerke und blühende Gärten mit Schneefall, von Sternen erleuchtete Nachtszenen und tiefe Höhlen, die Kinder waren sehr großzügig im Teilen ihrer Fantasie und Kreativität. Ich freue mich sehr mit euch über die schönen Ergebnisse!
Das dritte Nähcafé in Althofen wird zu einer lieben Routine. Schon erstaunlich, wie klug das Leben immer wieder Gruppen zusammenwürfelt. Dass wir interkulturell sind, freut mich besonders. Wir Österreicherinnen arbeiten mit einer englischen Lady und einem afghanischen Ehepaar. Und das geht – natürlich – ganz wunderbar. Liebes Christkind, ich wünsche mir bitte dringend eine vierfädige Overlockmaschine. Was für ein Segen die Technik sein kann… Mein erster Restelpullover ist schräg und witzig und bunt geworden. Jetzt habe ich eine Ahnung, wohin es mit dem KleidungsUpcycling gehen könnte.
Zweites Highlight heute: ein gut vorbereiteter Fotoschüler platzt fast vor Wissensdurst und Sofort-ausprobieren-Wollen. Die Fotos, die er in den letzten Tagen auf die Plattform Foto.Raum gestellt hat, zeigen deutlich, wie begabt er beim Sehen ist. Da will jemand ganz viel ausprobieren. Wie ansteckend das ist, brauche ich eh niemandem zu erklären. Wir haben uns wegfotografiert heute Nachmittag. Uns gegenseitig so viel gezeigt und gleichzeitig so viel gesehen, dass es eine Freude war. Und seine Fotos sind schon wieder hochgeladen. Er ist so schnell! So macht das tiefe Freude. Danke einmal mehr, wundervolles Leben!
Während wir drei Fotojunkies mit Licht spielten, arbeiteten zwei weitere Jungs aus Pöckstein an den alten Möbeln im Holz.Raum. Sie stellen sich so geschickt an. Alexander ist heute ebenso glücklich wie ich. Morgen haben wir endlich den Termin wegen der Berufsvolontariate und Arbeitspraktika. Jetzt können wir aus Erfahrung sprechen und Wege für die zuwandernden Menschen suchen.
Sehr zufriedenstellend verläuft auch die Integration der zugewanderten Stadtkatze Haru, die meiner Tochter voller Protest mehrmals am Tag in die Wohnung pinkelte. Einmal Draußenkatze, nie mehr Drinkatze. So ist das. Sie spaziert heute das erste Mal hüpfend und hopsend mit uns mit, verträgt sich mit den alten Hauskatzen und findet glaube ich nur das Futter not amusing. Macht nix, es gibt noch genug Mäuse. Wir freuen uns, wenn wir sie nicht im Haus fangen und mühsam weit weg transportieren müssen. Uns lieben alle Tiere. Doch das, das ist eine andere Geschichte…
Danke für diesen wunderwunderbaren Tag. Für ein paar Stunden habe ich all das Morden und Kriegführen und Wegschauen unserer macht- und geldgierigen Systemmanipulierer vergessen….