Ich muss dauernd hinaus ins Licht, in die Sonne, in den Wald, an die frische Luft. Dankbarkeit ohne Ende, dass es warm wird, dass die Zeit im Haus vorbei ist.
Bei einem dieser Kameraausflüge runter zur Gurk fielen mir die vielen leeren Schneckenhäuser auf, die auf der Erde lagen. Schneckenfriedhöfe? Ich weiß es nicht. Liebste Hemma, ich hab uns hier einen link gefunden, der einige offene Fragen beantwortet 😀 Bei meinem nächsten Spaziergang schlüpfte ich in wasserdichte Winterschuhe, und mit Mann und Kind und Kübel rückten wir aus, um diese Schönheiten einzusammeln. Die schönen, zarten Gebilde in sehr unterschiedlichen Größen und Farbschattierungen dürften zum größten Teil Weinbergschnecken sein. Einige hatten noch Reste der Winterverdeckelung aus Kalk, sehr spannend. Wie wenig wir doch über unsere Tiergeschwister wissen. Was übrigens erklärt, warum unsere Nacktschneckenplage sich in Grenzen hält. Angeblich frisst die Weinbergschnecke die Gelege der spanischen Nacktschnecke. Unsere Hühner haben diesem Gleichgewicht vor ein paar Jahren mächtig zugesetzt, weil sie die Gehäuseschnecken mit Begeisterung verspeisten. Inzwischen dürfte sich der Bestand wieder erholt haben. Und übrigens: die Brunnenkresse ist da! Jihaaa!
Es dauerte eine Weile, bis alle Häuschen unter dem Wasserstrahl gereinigt, gespült, geschrubbt und auch wieder getrocknet waren. Im Kopf hatte ich schon Bilder von kleinen Wesen, die im Schneckenhaus leben, noch schlafen, neugierig heraus blinzeln. Handwerklich wollte ich filzend an die Lösung der Herausforderung heran kommen. Und als gestern Hemma für unseren Puppenpraxiskurs mit ihren halbfertigen Puppen auftauchte war klar, jetzt sind sie dran, die Schneckenkinder. Hemma hatte die gute Idee, dass sie ihre Häuschen auch am Rücken tragen können. Die wunderbar gefärbten Walkstrickreste der Friesacher Firma Boos sind perfekt geeignet für die kleinen Schneckenoveralls, die zu entwickeln waren. Und für die langen Zipfelmützen. Ich werde heute noch ein wenig mit Maria’s Dekoblüten und anderen Resten herumjonglieren. Und möglicherweise entstehen neue Schneckenhausreiche – ich werde einige Bilder im Kopf umsetzen. Draußen, auf der Sonnenterrasse. Neben den Goldfischen, die durchs getaute Wasser schießen und sich wie durch Magie nur um ein oder zwei Fischchen pro Jahr vermehren. Vorgestern schwamm übrigens Frau Kröte mit den Goldfischen im Kreis. Was bedeutet, dass unser Terrassenbiotop bald wieder voll ist mit kleinen Kaulquappen, die sich über das Fischfutter hermachen.
Schönen Sonntag rundherum!