Marie stampft mit dem Fuß auf. Bunt. Sie will es jetzt bunt.
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Eine Adventüberraschung und Wa(h)re Weihnachten
Seit Oktober fühle ich es. Und ein so cooles Facebook-Posting heute Morgen mit dem Wortspiel um die Ware und das wahre Weihnachten haben mich motiviert, meine Gedanken zu teilen. Es ist heuer ein seltsames Rumoren, wenn ich an Weihnachten denke. Mein Sohn kehrt von seiner Weltreise zurück, obwohl er Weihnachten auf Hawaii verbringen wollte. Er möchte aber rund um den 24. Dezember mit uns und seiner Herkunftsfamilie zusammen sein. Rundherum die Puppenmacherinnen fangen im Oktober an, weihnachtlich angehauchte Texte und Wesen zu präsentieren. Ganz vorsichtig. Sehr achtsam. Und doch. Es ist sommerlich warm. Der Garten geht über vor Gemüse, Früchten und Blumen. Wie jedes Jahr. Spätsommer in Südösterreich. Und ich? Ich werde im Oktober unruhig. Ich sollte. Auch. Müsste doch. Mag nicht.
Mitte November treffen mein Mann und ich eine Entscheidung, die uns heuer ganz leicht fällt. Für uns fängt die Adventzeit am ersten Adventwochenende an. Privat und beruflich. Wir ignorieren sogar den geliebten Spekulatius, den wir seit September kaufen könnten. Bis zu diesem Wochenende sind wir mit dem, was wir tun, weihnachtlich nicht präsent. Diese Freiheit nehmen wir uns. Und es fühlt sich sowas von richtig an!

Unbedingt anführen möchte ich, dass ich die vier Wochen vor Weihnachten liebe. Ich liebe den Kitsch, den Glanz, das Gloria. Schnee. Hey, ich liebte Weihnachten mit den Kindern. Und seit Jana auf der Welt ist, sehe ich Weihnachten wieder mit den Augen der Zweijährigen. Ich liebe Keksgeruch, vielleicht weil ich eine grottenschlechte Bäckerin bin. Seit zwanzig Jahren feiern wir Advent und Weihnachten so gut wie ohne Geschenke. Im Dezember. Wir „wichteln“. Und es darf nach Herzenslust getauscht, geratscht, getrascht und gegessen werden. Für mich ist diese Zeit, bevor am 21ten das Licht anfängt, zurück zu kehren, eine der magischsten Zeiten im Jahresverlauf. Bei uns überbrückt mit flackerndem Kerzenschein, mit zusätzlichen Lichtquellen, um das fehlende Tageslicht zu kompensieren. Und mit großräumigem Ausweichen von Einkaufszentren. Es geht einfach nicht. Ich ertrage es nicht, das Gewusel, den Wirbel, den Stress des Shoppens. Nach dem Weihnachtsabend und den Feiertagen und Ferien freue ich mich auf den Frühling und genieße das bissel Schnee, das in Mittelkärnten ab und zu vom Himmel fällt.
Ich bin so glücklich, euch ins St. Veiter Kunst&Werk einzuladen. Seit heute Vormittag ist das fertig, womit sich mein Mann kurzfristig beschäftigt hat. Wir haben unsere Präsentationsfläche auf Kinderhöhe mit einer Überraschungskrippe für Kinder ausgestattet. Unverkäuflich. Sie ist einfach vier Wochen lang da. Entstanden ist sie, weil unsere Freundin Sladana aus dem Friesacher Kost-Nix-Laden uns vor einem Jahr einen beweglichen Werbeaufsteller für Plastikspielzeug schenkte. Ein Jahr lang drehte ein Drachenbaby auf der Bühne seine Runden im Stoberdorfer Bubenzimmer. Nun – dreht sich was anderes. Kommt und schaut nach. Re-Use auf verspielte Art, ganz mein Mann, ganz unsere Einstellung zur stillsten Zeit des Jahres. Staunen, schauen, träumen. Kinder haften für ihre Eltern!

Voll begeistert bin ich von den Weihnachtselfen Friedolin und Pamino auf ihrem roten Samtstuhl in der Auslage des Klagenfurter Gemeinwohlladens. Sie sehen zum Anbeißen bezaubernd aus. Und in Villach verbreiten die nordischen textilen Helfer Niklas, Jule und Aengel ihre weihnachtliche Magie. Laden zum Staunen ein, zum Liebhaben und zur Inspiration, was Weihnachten in der Tiefe bedeutet. Und dort ist es eben keine Ware, sondern ein Gefühl, ein Spüren, ein Zusammenrücken. Schönen ersten Advent ihr Lieben!