Endlich, endlich geht auf der Baustelle wieder etwas weiter.
WeiterlesenSchlagwort: Herbst
Pflanzenwinter und Hausgärtnerin
Wie sie hier gelandet ist, kann sie nicht mehr genau sagen. Wohl aber, warum. Da war eine Anzeige in dieser Zeitung im Intercity. „Atelier zwecks Überwinterung im Süden zu vermieten. Holzofen vorhanden. Kühlschrank auch. Bis wir wieder kommen“. Ob die Hausbesitzer jetzt ein halbes Jahr unterwegs sind. Oder ein ganzes, oder zwei oder drei. Eigentlich spielt das keine Rolle für Donna Leila. Was sehr wohl eine Rolle spielt, ist die Kälte, die täglich mehr wird. Zwei fiebernde und hustende Durchgänge am neuen Platz hat sie schon hinter sich. Gut für die Stimme, sie klingt dann schön tief und rau. Schlecht für die Stimmbänder. Die braucht sie noch. Wirklich gewöhnen wird sie sich an diese Temperaturen nördlich des Äquators nie. Aber, so haben es ihr ihre Freundinnen erzählt, kalte Füße sind das kleinste Problem. Das kennen hier alle. Warm anziehen, der Körper wird sich umstellen. Die Wintersonnenwende herbei sehnen. Spüren, wie das Sonnenlicht zurück kehrt. Und viel spazieren gehen. Das sei das beste Mittel.
WeiterlesenAlima, Anna und die Amsel
Grüne Augen sind selten, sagen die erwachsenen Menschen. Grüne Augen mit gelben Sprenkeln sind möglicherweise noch seltener. Alima hat heute keinen guten Tag. Ihre Augen sind dunkelgrün. Ein bisschen wütendes Lila blitzt auch aus ihnen. „Nein, heute wird nicht getanzt und gesungen, heute besuchen wir deine Großmutter und bringen ihr einen Kuchen. Sie feiert Geburtstag! Iss dein Frühstück!“ Mama tanzt durch die Küche, summt ein Lied vom Sommer und von dem Mann, der dort am Tor auf sie wartet. Mama darf natürlich tanzen. Sie ist ja schon groß. Keiner sagt ihr, wann sie zu frühstücken hat. Welches kratzige Kleid sie heute anziehen soll. Und wie sie die Haare zusammenbinden muss, damit sie ihr nicht in die Augen hängen.
WeiterlesenLoslassen in Schritten
Festzustellen, dass es im ganzen Haus keinen Messbecher mit exakterer Einteilung als Viertel oder Halb gibt liegt einerseits am Chaos, das wir derzeit als unser „Normal“ bezeichnen. Und andererseits am Loslassen. Denn ziemlich sicher habe ich in in den letzten Wochen mindestens einen Messbecher verschenkt, verflohmarktet oder entsorgt. Kennst du ja. Lässt du nach Jahrzehnten irgendwas endlich los – dann brauchst du es. Garantiert. Da kann ich persönlich Gift drauf nehmen.
WeiterlesenRetreat und Wiederkehr
Wenn sogar meine eigene homepage mich nicht wieder erkennt, dann könnte das bedeuten, dass ich eine Weile nicht hier war. Ja, ich hatte einen wunderbaren fünfwöchigen Rückzug inklusive allen Schritten, die ich mir seit Beginn des Puppenmachens vor drei Jahren für mich wünschte. Danke liebe Johanna für deine feinsinnige, zurückhaltende und inspirierende Begleitung durch deinen e-mail-Workshop. Deine Lektionen werden ihre volle Wirkung entfalten, ein bisschen etwas ist schon zu spüren. Sich erfolgreich dagegen zu wehren, einen bestimmten Schritt zu machen, ist eine Sache. Und ihn dann zu machen, weil der Raum geschützt genug ist, eine andere. Das nenne ich dann Geschenke des Lebens.
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